Fasziniert haben mich damals bereits die Gegensätze der Stadt, die so ganz anders war, als ich es mir jemals vorgestellt hatte. Berlin blieb immer eine Reise wert: Helfer beim Ökumenischen Kirchentag 2003, Empfang beim Bundespräsidenten Köhler etc..

2005 war ich zu einem Empfang in einer Landesvertretung; ehrenamtlich, vom Trachtenverband aus. Ich war grade ein halbes Jahr selbständig und irgendwie kam ich ins Gespräch mit einem Kollegen. Der hatte ein Medienbüro, sollte über den Abend berichten,

hatte jedoch grade eine neuen lukrativeren Termin per Handy bekommen und ich höre es heute noch im Ohr : "Das paßt ja gut, dass sie ein Kollege sind. Könnten sie mir vielleicht da was machen, sie kriegen selbstverständlich Honorar?" Der Text wurde für gut befunden, und ich wurde wieder angerufen. Die Begeisterung auf meiner Seite hielt sich allerdings stark in Grenzen. Ich war zuerst gar nicht davon angetan, öfters den Weg von über 300 Kilometern Richtung Hauptstadt zurückzulegen, oft innerhalb eines Tages.

Mit der Zeit aber wurden die Verpflichtungen in Berlin zu einem wesentlichen Standbein meiner selbständigen Tätigkeit. Ich fahre gerne hin, genieße die Großstadtluft, kenne meine Pappenheimer und fühle mich schon ein ganz kleines bißchen wie daheim. Für eine Stadt, die einem etwas gegeben hat, gibt man auch gern wieder etwas zurück.